Mit dem 3:0-Sieg bei der SpVgg Unterhaching hat Dynamo Dresden am Samstag, 21. Dezember, die Herbstmeisterschaft klargemacht. Soweit die guten Nachrichten für die SGD. Einige Anhänger im Gästeblock haben sich einen Eklat geleistet.
Vor Anpfiff der Partie im Süden Münchens lauschten die Stadionbesucher, in Gedenken an die Opfer des schrecklichen Anschlags von Magdeburg, den Klängen von John Lennons Friedenshymne "Imagine".
Kurz danach kam es dann zum Eklat im Gästeblock. Eine kleine Minderheit der mitgereisten Dynamo-Fans sang fremdenfeindliche Parolen zu Gigi d'Agostinos Song "L'amour toujours". Die Hachinger Fans quittierten das mit "Nazis raus"-Rufen, auch im Gästeblock gab es energische Widerworte. Nach wenigen Sekunden war der Spuk vorbei und die Mannschaften kamen zu "You'll never walk alone" auf den Platz.
Sportlich war es danach eine klare Sache. Dynamo Dresden bezwang die Hachinger mit 3:0 und machte nach dem 1:1 von Energie Cottbus beim FC Ingolstadt am Freitag die Herbstmeisterschaft klar. Der fade Beigeschmack bleibt.
In Essen, beim Spiel von RWE gegen den VfB Stuttgart II ist es zu einem ähnlichen Zwischenfall gekommen. Die Polizei Essen hat ein Ermittlungsverfahren gegen einen Zuschauer eingeleitet, der vor dem Drittligaspiel Rot-Weiss Essen gegen den VfB Stuttgart II die Gedenkminute gestört haben soll. Während Spieler und die meisten Zuschauer im Stadion vor dem 2:2 am Samstag in einer Schweigeminute den Opfern des mutmaßlichen Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gedachten, hatte ein Mann "Deutschland den Deutschen" geschrien.
"Wir haben eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung geschrieben", sagte ein Polizeisprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Demnach sei der Mann vom Ordnungsdienst aus dem Stadion gebracht worden und habe umgehend Hausverbot erhalten. Zunächst hatte der SWR darüber berichtet. Viele Zuschauer im Stadion an der Hafenstraße hatten schnell mit "Nazis-raus"-Rufen reagiert.